Der Umweltpfad - Infopunkt 1
Sind Sie über unseren Pfad rund um den Flughafen auf diese Seite aufmerksam geworden? Haben Sie auf der Website des Flughafens gestöbert? Egal, wie Sie hier gelandet sind - wir wünschen Ihnen viel Freude beim Erkunden der Umgebung, der Natur, der Tierwelt. Hier gibt es Einiges zu entdecken.
Bodenbrüter - hier brüten wir
Punkte 1.1. / 1.3. / 1.5.
Auf diesem Areal finden Bodenbrüter wie Fasan, Wiesenpieper, Flussregenpfeifer und Feldlerche einen ruhigen Brutplatz.
Die offene, nicht zu dicht bewachsene Graslandschaft und die Ungestörtheit am Boden bietet optimale Brutbedingungen. Die standorttreuen Vögel brüten oft zwei mal pro Jahr im offenen Gelände mit weitgehend freiem Horizont auf trockenen bis wechselfeuchten Böden. Sie favorisiert niedrige sowie vielfältig strukturierte Vegetation mit offenen Stellen.
Außerhalb der Brutzeit findet man die Vögel auf abgeernteten Feldern, geschnittenen Grünflächen, Ödland und im Winter auch im Randbereich von Siedlungen.
Versiegelung der Landschaft, gesteigerter Einsatz von Umweltchemikalien und Intensivierung der Landwirtschaft und der Anbau von Monokulturen haben den Bodenbrütern die Flächen Brut und Aufzucht der Jungen stark begrenzt.
Um so mehr freut es uns, viele dieser Vögel am Flughafen zu beheimaten.
Ausgleichsflächen - Naturschutz und Verpflichtung
Punkt 1.2.
Der Lübecker Flughafen unterhält ca. 46 Hektar Ausgleichsflächen am und um den Flughafen. Im Gegesatz zu Ackerflächen, welche intensiv beartbeitet werden ist hier der Nutzungsdruck geringer. Man spricht von extensiver Nutzung. Diese Flächen sind teils landwirtschaftlich genutzt (Wiesen, welche nur einmal pro Jahr gemäht werden), dauerbeweidet (mit Weidetieren), hütebeweidet (ein Schäfer kommt vorübergehend mit seinen Schafen), oder Waldflächen.
Aufgrund gesetzlicher Vorgaben ist der Flughafen zur Unterhaltung und Entwicklung dieser größtenteils in Naturschutzgebieten befindlichen Flächen verpflichtet.
Sämtliche Maßnahmen werden eng mit der regional zuständigen, der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.
Knick - hier entsteht ein wertvolles Biotop
Punkt 1.4
Das in Norddeutschland übliche Wort „Knick“ (Mehrzahl: Knicks) bezeichnet im allgemeinen Baum- und Strauchhecken, die heutzutage noch im Ackerbau als Schutz gegen Bodenerosion angelegt und gepflegt werden. Im Mittelalter wurden sie zur Abgrenzung von Territorien und als „lebende Zäune“ angelegt . Ein typischer Knick wirkt wie eine Wand aus Sträuchern und vereinzelten Bäumen.
Knicks sind von Menschenhand auf Erdwällen angelegte Hecken. Den Namen Knick verdanken sie der Tatsache, dass sie ursprünglich nach ca. 8 Jahren Wuchs in Bodennähe händisch umgeknickt wurden, was inzwischen maschinell erledigt wird, und dann aus dem Stock wieder neu austreiben.
Die dichtbewachsene Struktur bleibt so dauerhaft erhalten und ähnelt der von Waldrändern. Häufig werden Knicks aus Weißdorn, Schlehe, Holunder, Haselnusssträuchern und Faulbaum gebildet. Auch finden sich Heckenrosen, Brombeeren und Himbeeren. Seltener finden sich Sanddorn, Eschen und Wildkirschen. Die Fruchtvielfalt deckt den Tisch für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere reichlich.
Als artenreiche Lebensräume mit großer biologischer Vielfalt prägen Knicks die norddeutsche Landschaft und stehen deswegen teilweise unter Naturschutz.
In den Jahren 2020-2022 hat die Stöcker Flughafen GmbH, als Ausgleichsmaßnahme verschiedene Knicks neu angelegt und betreut diese weiterhin.