Der Umweltpfad - Infopunkt 3
Sind Sie über unseren Pfad rund um den Flughafen auf diese Seite aufmerksam geworden? Haben Sie auf der Website des Flughafens gestöbert? Egal, wie Sie hier gelandet sind - wir wünschen Ihnen viel Freude beim Erkunden der Umgebung, der Natur, der Tierwelt. Hier gibt es Einiges zu entdecken.
Imkerei und Honiganalyse - Bienen am Flughafen Lübeck
Punkt 3.1
Die Bienenstöcke bestehen aus naturnahen, unbehandelten Holzkisten. Im Bienenstock wird auf die Verwendung künstlicher Materialien wie zum Beispiel Kunststoffwaben und Kunststoffkisten verzichtet. Aus Rücksicht auf die Bienen erntet der Imker am Flughafen weniger Honig und geht auch ohne Schutzkleidung auf die Tiere zu. Diese vorsichtige Art der Bienenhaltung zielt auf ein stressfreieres Miteinander ab.
Der geerntete Honig wird regelmäßig vom Bieneninstitut in Celle untersucht. Es werden sowohl die von den Bienen angeflogenen Pflanzen als auch die Auswirkungen des Luftverkehrs auf die Umwelt analysiert.
Den größtenteils auf Naturschutzflächen gesammelten Honig können Sie am Flughafen kaufen.
Honigbienen - ein Staat mit klarer Aufgabenverteilung
Punkt 3.2.
Am Flughafen Lübeck leben das ganze Jahr über sechs Bienenvölker mit einer Population von 40.000 Bienen je Volk. Diese 240.000 Bienen werden zumeist nur im Sommer wahrgenommen, haben aber auch im Winter verschiedene Aufgaben zu bewältigen.
Der Bienenstaat im Jahresverlauf:
Die Königin:
Trotz adligem Titel hat die Bienenkönigin nur die Aufgabe Eier zu legen. Zirka zwei Wochen nachdem eine Bienenkönigin geschlüpft ist startet sie zum Hochzeitsflug und paart sich mit mehreren Drohnen – den männlichen Bienen. Zurück im Bienenstock, fängt sie schon bald an Eier zu legen, zu Höchstzeiten bis zu 2.000 Eier pro Tag. In jedem Bienenvolk lebt nur eine Bienenkönigin, welche sich durch den längeren Hinterleib deutlich von allen anderen Bienen unterscheidet. Sie wird ungefähr 5 Jahre alt.
Die Drohnen:
Plump, pummelig, besonders große Augen. Mit diesen Attributen haben auch die männlichen Bienen nur eine einzige Aufgabe: Die Paarung mit einer jungen Bienenkönigin beim Hochzeitsflug.
Drohnen leben in der Zeit von April bis August im Bienenvolk und verlassen den Bienenstock nur für den Paarungsflug, von dem sie nicht zurückkehren.
Die Arbeiterin:
Ihr Name ist Programm. Die Arbeiterin übernimmt alle Arbeiten, die im Bienenstock anfallen:
- Pflege und Fütterung der Brut
- Reinigen des Bienenstocks
- Nektar und Pollen sammeln
- Nektar zu Honig umarbeiten
- Den Bienenstock gegen Störungen verteidigen
Durch ihren unermüdlichen Einsatz wird eine Arbeiterin im Sommer nur ca. zwei Wochen alt.
Das Aufgabenspektrum der ab September aufgezogenen Winterarbeitsbienen umfasst:
- Bilden der Wintertraube
- Reinigen des Bienenstocks
- Wasser sammeln
- Ab März Pollen und den ersten Nektar sammeln
Winterarbeitsbienen werden, bedingt durch ihre Aufgaben ca. ein halbes Jahr alt.
Die Wintertraube:
Die Bienen sitzen in den Wintermonaten eng gedrängt um die Königin mit wenig bis gar keiner Brut und wärmen sich gegenseitig. Sie ernähren sich von ihren Honigvorräten.
Die Überwinterten Bienen bilden die Lebensgrundlange für ein starkes Bienenvolk
Im nächsten Sommer.
Nektar und Pollen:
Bei ihren Sammelflügen bestäuben die Bienen unzählige Blüten und leisten so einen unersetzbaren Beitrag für gute Ernten in der Landwirtschaft.
Magerrasen - Treffpunkt der Pflanzenwelt
Punkt 3.3
Als Magerrasen werden verschiedene Typen von selten gemähten Grünflächen an besonders nährstoffarmen, „mageren“ Standorten zusammengefasst. Hier finden sich vorwiegend Gräser, Kräuter und Blühpflanzen. Heutzutage sind die meisten Magerrasen-Flächen in ihrem Bestand bedroht, da diese Flächen unwirtschaftlich sind. Als Rückzugsgebiete sehr vieler gefährdeter Insekten-Arten werden die verbleibenden Gebiete oft besonders geschützt. Im Gegensatz zum Namen, bietet Magerrasen einer größeren Vielfalt an Pflanzen und Tieren den Raum zur Vermehrung und zum Wuchs, da durch die Ausdünnung des satten Bewuchses mehr Raum für Kräuter und Blumen entsteht. In den meisten Fällen sind Magerrasen künstlich durch den Menschen angelegt worden, um die Artenvielfalt zu ermöglichen. Häufig hielten Schafherden dort Gras und aufkommende Sträucher und Bäume kurz. Durch Düngung, Aufforstungen oder Verbuschung gingen zuvor viele dieser Lebensräume verloren.
Wildbienen - Unser Lebensraum
Punkt 3.4.
Hätten Sie gewusst, dass eine Hummel eine der 560 in Deutschland lebenden Wildbienenarten ist? Hummelköniginnen gründen in jedem Frühjahr ein neues Volk. Anders als die Honigbienen, deren Völker mehrere Jahre bestehen bleiben.
Die meisten Wildbienenarten bilden jedoch keine Staaten, sondern leben alleine und kümmern sich lediglich um die eigene Brut (Solitär- bzw. Einsiedlerbienen und Kuckucksbienen). Die Solitärbiene legt jeweils Eier mit einem Nahrungsvorrat (Pollen und Honig) in einer Erdröhre ab und verschließt sie. Die Kuckucksbiene bringt als Brutschmarotzer ihre Eier in den Gelegen anderer Bienenarten unter. Allein lebende Bienen überwintern als Larve und leben nur wenige Wochen.
Wildbienen sind auf locker bewachsene Magerrasenflächen und sandige Böden angewiesen, welche wir am Flughafen großflächig anbieten. Teilweise sind Wildbienen sogar auf eine einzige Pflanzenart als Nahrungsquelle angewiesen.