Der Umweltpfad - Infopunkt 4
Sind Sie über unseren Pfad rund um den Flughafen auf diese Seite aufmerksam geworden? Haben Sie auf der Website des Flughafens gestöbert? Egal, wie Sie hier gelandet sind - wir wünschen Ihnen viel Freude beim Erkunden der Umgebung, der Natur, der Tierwelt. Hier gibt es Einiges zu entdecken.
Bodenfilter - Sauberes Wasser für den Blankenseebach
Punkt 4.1
Das gesamte Niederschlagswasser der asphaltierten Flächen des Lübecker Flughafens wird in riesigen, unterirdischen Tanks gesammelt und regelmäßig analysiert.
Unbelastetes, leicht verschmutztes Wasser wird durch unterirdische Kanäle in den Retentionsbodenfilter geleitet.
Das Wasser durchströmt den ca. 5000 m² großen Filter von oben nach unten. Schilfpflanzen, eine Filterschicht und ein durch Mikroorganismen gebildeter biologischer Rasen reinigen dabei das eingeleitete Wasser.
Das gefilterte Wasser wird in das angrenzende, ca. 9000 m³ fassende, Regenrückhaltebecken geleitet und ein weiteres Mal analysiert. Nach positivem Ergebnis wird das saubere Wasser langsam in den Blankenseebach geleitet und steht dem Wasserkreislauf wieder zur Verfügung.
Knickanlage - hier entsteht ein wertvolles Biotop
Punkt 4.2.
Das in Norddeutschland übliche Wort „Knick“ (Mehrzahl: Knicks) bezeichnet im allgemeinen Baum- und Strauchhecken, die heutzutage noch im Ackerbau als Schutz gegen Bodenerosion angelegt und gepflegt werden. Im Mittelalter wurden sie zur Abgrenzung von Territorien und als „lebende Zäune“ angelegt . Ein typischer Knick wirkt wie eine Wand aus Sträuchern und vereinzelten Bäumen.
Knicks sind von Menschenhand auf Erdwällen angelegte Hecken. Den Namen Knick verdanken sie der Tatsache, dass sie ursprünglich nach ca. 8 Jahren Wuchs in Bodennähe händisch umgeknickt wurden, was inzwischen maschinell erledigt wird, und dann aus dem Stock wieder neu austreiben.
Die dichtbewachsene Struktur bleibt so dauerhaft erhalten und ähnelt der von Waldrändern. Häufig werden Knicks aus Weißdorn, Schlehe, Holunder, Haselnusssträuchern und Faulbaum gebildet. Auch finden sich Heckenrosen, Brombeeren und Himbeeren. Seltener finden sich Sanddorn, Eschen und Wildkirschen. Die Fruchtvielfalt deckt den Tisch für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere reichlich.
Als artenreiche Lebensräume mit großer biologischer Vielfalt prägen Knicks die norddeutsche Landschaft und stehen deswegen teilweise unter Naturschutz.
In den Jahren 2020-2022 hat die Stöcker Flughafen GmbH, als Ausgleichsmaßnahme verschiedene Knicks neu angelegt und betreut diese weiterhin.
Lebensraum Totholz - Platz für mehr als 3.000 Arten
Punkt 4.3.
Durch Ereignisse wie Blitzschlag, Waldbrände, Stürme, Konkurrenzdruck zu anderen Baumarten oder ihr Alter sterben Bäume wie dieser erst teilweise und später ganz ab.
In und auf solchen Bäumen leben während der unterschiedlichen Zersetzungsphasen bis zu 600 Pilzarten, 1300 Käferarten und 1200 Insektenarten, darunter viele Wildbienen und Wespen.
Viele Vögel, wie beispielsweise Spechte und Eulen, und Säugetiere, wie Fledermäuse oder der Siebenschläfer, finden hier Nahrung und Nistplätze.
Reptilien und Amphibien bietet solch ein Baum, z.B. in den Wurzeln, einen Platz zum Überwintern, aber auch viele Flechten, Moose und Farne sind auf stehendes Totholz angewiesen.
Die Tier- und Pflanzenarten sind oft voneinander abhängig, und viele Arten sind auf bestimmte Zersetzungsphasen des Holzes spezialisiert. Nicht wenige der in Totholz vorkommenden Arten stehen auf der roten Liste (bedrohte Tier- und Pflanzenarten). Alle eint, dass Sie am Zersetzungsprozess, welcher viele Jahre dauert, beteiligt sind. Der entstehende Humus wird zum Nährboden für neue Pflanzen und bildet ein Keimbett für junge Bäume. In Wirtschaftswäldern beträgt das Vorkommen stehenden Totholzes ca. 3 %.
Naturknick- Pflanzensamen sind hier willkommen
Punkt 4.4.
Das in Norddeutschland übliche Wort „Knick“ (Mehrzahl: Knicks) bezeichnet im allgemeinen Baum- und Strauchhecken, die heutzutage noch im Ackerbau als Schutz gegen Bodenerosion angelegt und gepflegt werden.
Im Gegensatz zu den von Menschenhand auf Erdwällen angelegten Hecken wurde hier lediglich ein 90 Meter langer Wall aufgeschüttet. Anfliegende Samen der Bäume und Pflanzen der Umgebung sollen hier langfristig einen Knick durch natürlichen Bewuchs bilden.